Verbesserung der Remissionsraten bei Patienten mit rheumatoider Arthritis durch Triagierung per Gesundheits-App und subsequenter Therapieadaptation
In dieser Studie wird untersucht, ob die Remissionsraten bei bDMARDs-naiven axSpA-Patienten, die eine kontinuierliche Behandlung mit NSAIDs (nichtsteroidales Antirheumatikum) beginnen, im Rahmen einer digitalen engmaschigen Kontrollstrategie im Vergleich zu Patienten, die nach der Standardtherapie behandelt werden, erhöht werden können. Dazu wird die Gesundheits-App RheCORD von den Patienten im Interventionsarm genutzt, um in regelmäßigen Abständen den BASDAI Score auszufüllen und an die behandelnden Ärzte zu übermitteln.
Patienten im T2T-Arm übermitteln alle zwei Wochen ihre Krankheitsaktivität an den behandelnden Arzt, indem sie den BASDAI (Bath Axial Spondyloarthritis Disease Activity Index) -Fragebogen (Wertehorizont 0-10, 10 höchste Krankheitsaktivität) in der frei verfügbaren RheCORD-App dokumentieren und an die behandelnden Ärzte übermitteln. Das Studienteam des behandelnden Zentrums erhält die BASDAI-Werte elektronisch und überträgt die Ergebnisse in die lokal installierten Dokumentationssysteme. Das Therapieansprechen wird anhand der Änderungen des BASDAI erfasst und die Änderungen im BASDAI-Score werden durch das Dokumentationssystem automatisch berechnet. Eine Verbesserung des BASDAIs zwischen dem aktuellen Besuch im Vergleich zum vorherigen Besuch ist definiert als eine 50%ige Verbesserung des BASDAIs, als BASDAI50 Response bezeichnet, oder eine Änderung des BASDAI Werte von ≥2 BASDAI Punkten (ΔBASDAI≥2).
Anhand dieser Schwellenwerte können die Patienten in Responder und Non-Responder eingeteilt werden. Wenn ein BASDAI50-Ansprechen oder ein ΔBASDAI≥2 oder ein BASDAI <2 (Responder-Status) vorliegt, wird die zuletzt verordnete Medikation fortgeführt. Non-Responder werden vom behandelnden Arzt kontaktiert, um eine Therapieeskalation zum Erreichen des Behandlungsziel der Remission nach dem T2T-Prinzip zu erhalten. Die Wahl der Therapieadaptation (u.a. Dosiserhöhung, Umstellung Wirkprinzip, Verordnung nicht-pharmakologischer Therapiemaßnahmen (z. B. Physiotherapie)) liegt im Ermessen des behandelnden Arztes. Die Patienten im SOC-Arm erhalten eine Standardbehandlung durch den Rheumatologen mit geplanten Studienvisiten in Woche 12 und 24. Die Planung der Visitenabständen entspricht damit der quartalsweisen Vorstellung chronisch kranker Patienten bei ihrem behandelnden Rheumatologen. Zwischenvisiten auf Veranlassung der Patienten werden als ungeplante Visiten dokumentiert.
Förderer: Novartis
Laufzeit: 2022 - 2025
Konsortialführung/ Projektleitung: PD Dr. med. Uta Kiltz, Rheumazentrum Ruhrgebiet am Marien Hospital Herne, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Projektpartner: Ruhr-Universität Bochum (RUB), Universität Bielefeld, Technische Universität (TU) Dortmund, Philipps-Universität Marburg, BDRh Service GmbH, Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), STAR Healthcare Management GmbH (STAR HM), Techniker Krankenkasse(TK), Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V., Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V.
Ansprechpartner*innen AMIB: Jale Basten