OMPRIS – Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Reduktion des problematischen Medienkonsums und Förderung der Behandlungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht
Die Prävalenz der Internet- und Computerspielsucht hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, insbesondere unter Kindern- und Jugendlichen. Seit 2018 ist die Computerspielsucht (Online Gaming Disorder) auch international durch die WHO als Krankheit anerkannt. Menschen mit Computerspielsucht weisen meist psychische Begleiterkrankungen mit hohen psychosozialen Belastungen und globalen Funktionseinschränkungen auf.
Das Projekt OMPRIS zielt darauf, einer chronischen Suchtentwicklung entgegen zu wirken. Problematische Internet- und Computerspielnutzung soll möglichst früh erkannt und präventiv behandelt werden. Dafür wird ein onlinebasiertes, durch Beraterinnen und Berater begleitetes Selbsthilfeprogramm entwickelt und erprobt, das frühzeitig bei Betroffenen die Motivation zur Verhaltensänderung stärken und Suchtsymptome reduzieren soll. Betroffene können an diesem Programm online teilnehmen und werden somit am Ort ihrer problematischen Nutzung abgeholt. Es gibt unterschiedliche Module und Gruppen, je nachdem welche Art der schädlichen Internetnutzung vorliegt: Computerspielsucht, Cybersexsucht, allgemeine Internetsucht oder die Abhängigkeit in sozialen Medien. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,35 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall können die Ergebnisse der OMPRIS Studie von Krankenkassen genutzt werden, um eine Frühprävention der Internetsucht anzubieten. Zudem kann das onlinebasierte Selbsthilfekonzept auf andere Krankheitsbilder übertragen werden, bei denen es um patientenseitige Verhaltensänderung zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und Förderung der Behandlungsmotivation geht.
OMPRIS ist ein Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Reduktion des problematischen Medienkonsums und Stärkung der Veränderungsmotivation bei Computerspielabhängigkeit und Internetsucht. Es ist ein wissenschaftlich entwickeltes und vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses Deutschland (G-BA) gefördertes Beratungsprogramm.
Die Evaluation der Wirksamkeit erfolgt im Rahmen einer randomisierten Studie im Wartegruppen-Design.
Das AMIB war beteiligt an der Entwicklung des Studiendesigns und des Studienprotokolls. Das AMIB ist u.a. zuständig für das Verfassen des statistischen Analyseplans, die Hauptauswertung der Studie, Interpretation der Ergebnisse und Mitwirkung bei den Publikationen.
Förderer: Gemeinsamer Bundesausschuss, Innovationsausschuss beim G-BA
Laufzeit: 2019 - 2022
Konsortialführung/ Projektleitung: Dr. Jan Dieris-Hirche, LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Projektpartner: Psychosomatische Klinik Kloster Dießen, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Ambulanz für Spielsucht/Kompetenzzentrum, Universität Duisburg-Essen, Medizinmanagement, ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH
Ansprechpartner*innen AMIB: Prof. Dr. Nina Timmesfeld, Marianne Tokic