KuMS: Kinderwunsch und Multiple Sklerose - Ein Balanceakt für werdende Mütter und ihre Kinder?
Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten neurologischen Autoimmunerkrankungen bei jungen Frauen. In diesem Projekt wird untersucht, wie sich die Vorbehandlung mit neueren, potentiell plazentagängigen MS-Medikamenten und deren Absetzen auf die Krankheitsaktivität während und nach der Schwangerschaft auswirken.
In einer prospektiven Beobachtungsstudie werden Schwangerschaften von MS-Patientinnen dokumentiert. Dabei werden in der Schwangerschaft und bis 6 Jahre nach der Geburt Daten sowohl zum Krankheits-, Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, Daten zum Geburtsausgang und zum Stillen als auch zur Kleinkindentwicklung erhoben. Die Datenerhebung erfolgt durch strukturierte Telefoninterviews. Angaben zum Krankheitsverlauf werden von den behandelnden Neurologen und Neurologinnen verifiziert und ergänzt. Die Daten werden mit entsprechenden Kontrollgruppen oder mit entsprechenden Kindern aus der Gesetzlichen Krankenversicherung verglichen.
Es soll erforscht werden, welcher Zeitpunkt des Absetzens sich am günstigsten für den Krankheitsverlauf und das ungeborene Kind ist. Relevant ist außerdem, wie sich das Wiederansetzen der Therapie und das Stillverhalten auswirken.
Die Ergebnisse, die aus diesem Forschungsprojekt zu erwarten sind, werden die Beratung und Versorgung von schwangeren MS-Patientinnen weltweit verbessern.
Zusammengefasst wird es mit den Ergebnissen aus diesem Projekt möglich sein, Frauen mit MS und Kinderwunsch besser zu beraten unter Berücksichtigung der besten Möglichkeit für Mutter und Kind, um Folgeschäden (Behinderung der Mutter; Entwicklungsverzögerungen/Infektionen der Kinder) zu verhindern.
Das AMIB ist u.a. zuständig für Plausibilitätsprüfungen im Register, das Verfassen des statistischen Analyseplans, die Auswertungen zu den einzelnen Fragestellungen, die Interpretation der Ergebnisse und die Mitwirkung bei den Publikationen.
Förderer: Gemeinsamer Bundesausschuss, Innovationsausschuss beim G-BA
Laufzeit: 2018 - 31.08.2021
Konsortialführung/ Projektleitung: PD Dr. Kerstin Hellwig, St. Josef Hospital Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität
Projektpartner: Universität Duisburg-Essen, AOK Rheinland/Hamburg
Ansprechpartner*innen AMIB: Prof. Dr. Nina Timmesfeld, Renate Klaaßen-Mielke, Marianne Tokic